Die beiden letzten Runden wurden am Sonntag ab 10:00 gespielt und boten wieder einiges - von Erwartetem bis zu Unerwartetem und Überraschendem. Zur vierten Runde:
An Brett 1 gewann überraschend schnell Vitalij Major gegen Karelle Bolon. Bereits nach weniger als 2 Stunden war die Partie entschieden, nachdem die französische Spielerin quasi aus der Eröffnung heraus völlig überspielt worden war. Sergej Krefenstein kam an Brett 2 nicht über ein Remis hinaus, so dass Vitalij mit einem halben Punkt Vorsprung die 5. Runde angehen konnte. 3,5 Punkte aus vier Partien erreichten auch Felix Nötzel mit seinem Sieg über den jungen Spieler aus Potsdam Tylon Milare, Stephan Bethe, der Michael Neumann besiegen konnte sowie Silvio Brandt nach dem Sieg mit Schwarz gegen Johannes Tschernatsch.
Von unseren Spieler "stach" in dieser Runde August Hohn hervor, der etwas verloren an seinem Brett saß - seine Gegnerin erschien schlicht nicht. Sebastian Bender konnte seine Partie ebenso gewinnen, wie Tom Kraft und Wilfried Meyer. Michael Milbredt schaffte eine Remis gegen einen nominell deutlich stärkeren Gegner.
Insgesamt wurde die vierte Runde sehr intensiv gekämpft. Nach vier Stunden liefen noch mehr als 10 Partien und die letzte endete erst nach 15:00 Uhr - weniger als eine Stunde vor Beginn der letzten Runde.
Die letzte Runde versprach einiges an Spannung, lagen doch hinter dem 100-Prozenter Vitalij Major noch vier Spieler mit nur einem halben Punkt Rückstand auf der Lauer. Allerdings war der Wertungsvorsprung zu beachten, der nach 4 Runden bereits 10 Buchholz aufwies. Aber entschieden war noch lange nchts. Wobei - es zeichnete sich sehr schnell ab, dass Vitalij seine Partie im Griff hatte. Sein Gegner Felix Nötzel hatte große Probleme das Eröffnungskonzept von Vitalij zu widerlegen und so kam er sehr schnell in Zeitnot. Nach 17 Zügen betrug seine Restzeit bereits weniger als 6 min, das ist komplizierter Stellung auch min 30s Zuschlag pro Zug kaum machbar. Und so war die Partie dann auch als eine der ersten zu Ende und Vitalij stand als Turniersieger fest.
Der Kampf um die Plätze war da deutlich spannender, besonders die Partie an Brett zwei. Hier wurde buchstäblich bis zum letzten Bauern gekämpft und schließlich setzte sich Sergej Krefenstein durch. Da Stephan Bethe, der am dritten Brett gegen Heinz Matischka gewann, am Ende die um 0,5 Punkte schlechtere Buchholzwertung besaß, erreichte Sergej den zweiten und Stephan letztlich den dritten Platz. Herzlichen Glückwunsch allen.
Unsere Spieler konnten teilweise ihr Ergebnis in der letzten Runde noch einmal verbessern. So konnten Thomas Karyah, Phuc Naht Nguyen (gegen Jörg Rene Müller) und Wilfired Meyer die Partien gewinnen, Sebastian Benber und Tom Kraft trennten sich remis. Wilfried Meyer gelang dabei übrigens das Kunststück, in einem Turnier zweimal die gleiche Gegnerin zugelost zu bekommen - nachdem er die dritte Runde unglücklich verpasste wurde er in der fünften erneut gegen Agnes Luise Decker gelost, was für viele überraschend tatsächlich dem Reglemend entspricht.
Die dritte Runde war wohl die biher am stärksten umkämpfte es Turniers. Nach mehr als vier Stunden Spielzeit waren noch 8 Partien unbeendet. Und das nicht nur an den vorderen Brettern, auch jeneits der 35 wurde noch heftig nach dem Gewinn gesucht. Einige Vorentscheidungen dürften dabei letztlich gefallen sein.
Der an Nr. 1 gesetzte Constantin Vogel gab gegen Gerrit Geldner einen weiteren halben Punkt ab und dürfte ob der kurzen Distanz von nur 5 Runden bei einem vollen Punkt Rückstand auf die Spitze aus dem Rennen um den Sieg sein. Apopos Spitze: vier Spieler sind noch immer bei 100%, dabei mit der französischen WFM Karelle Balon auch eine Frau. Zwei der Spieler sind dabei immer noch Punkt und Wertungsleich, was sich aber - egal in welcher Variante - in der Runde 4 verändern wird. Hinter dieser Spitze lauern nicht weniger als 11 Spieler mit 2,5 Punkten, von denen einige sicher noch im Kampf um den Sieg eine Rolle spielen werden.
Von den anderen Spielern unseres Vereins konnte Thomas Karyah erneut einen schönen Sieg einfahren - schade, das er in der ersten Runde noch beruflich verhindert war und so erst in der zweiten einsteigen konnte. Aber 2 aus 2 - sind auch auch 100%. In einem vereinsinternen Duell zwang Phuc Nhat seinen Gegner Michael Milbredt nieder, am Brett nebenan besiegte Jens Stegmann Tobias Smith, wobei der Unterschied in der Stärke sich nicht nur auf dem Brett zeigte (siehe nebenstehendes Bild). Dr. Heselbarth gewann erneut und liegt nur auch bei 2 Punkte, Jörg Müller gewann nach langem Kampf ebenfalls. Sebastian Bender und Tom Kraft spielten remis... Die kürzeste Partie der Runde spielte definitiv Wilfried Meyer. Ob der herausragenden Pünktlichkeit des Berliner Nahverkehrs schaffte er es nicht, rechtzeitig am Brett zu erscheinen und auch der Versuch, den Turnierleiter zu informeren (was eine Kulanzregelung ermöglicht hätte) schlug leider fehl. Schade. Aber Wilfried nahm sich im Anschluß dann die Zeit, mit der vermeintlichen Gegnerin außerhalb des Spiellokales mögliche Eröffnungen und Positionen zu diskutieren. So war sein Kommen am Nachmittag wenigstens nicht völlig umsonst.
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Vorbereitung ist übrigens die halbe Miete, wie man auf dem nebenstehenden Bild erkennen kann. Der Vorteil von Schwarz ist hier eindeutig. Zum Glück bieten unsere Spieltische genug Platz und wir müssen nicht anbauen. :-) Schauen wir mal, was in Runde 4 passiert. |
Schon in dieser 2. Runde fängt das Feld an, sich "zu sortieren". Dabei haben sich nicht immer die Vavoriten durchgesetzt, wie man an den Ergebnissen an den Bretter 1-4 sieht - nur eine der vier Partien endete mit einem Sieg, wobei Vitalij Major über Sebastian Bender die Oberhand behielt.
Sehr spannend der Kampf am 1. Brett, wo Constantin Vogel gegen Richard Pfeiffer aus Oranienburg am Ende wohl nicht unzufrieden mit dem Remis war. Aber eine technische Lösung mit Zugzwang über eine Zugfolge von deutlich mehr als 10 genauen Zügen bei stark begrenzter Zeit am Brett zu finden, überstieg heute die Möglichkeiten von Schwarz. Nach langem Kampf einigten sich beide friedlich.
Die Spieler von Zugzwang 95 erlebten in der zweiten Runde ein Wechselbad der Gefühle. Während Thomas Karyah und Dr. Karlheinz Hesselbarth ihre Partien gewannen, auch Michael Milbredt sich über sein Remis freuen durfte, war bei anderen sicher etwas mehr drin. Besonders ärgerlich war sicher der Verlust von August Hohn, der in einer deutlich aktiveren und sehr gewinnträchtigen Stellung irgendwie den Faden zu verlieren schien und letztlich das Handtuch werfen musste.
Insgesamt 88 Teilnehmer mehr als 10 Ländern fanden sich am Freitag Abend zu unserem 24. Pfingstopen in unserem Spiellokal ein. Bedingt durch das Auslosungsverfahren nach Schweitzer System waren für die erste Runde keine großen Überraschungen zu erwarten - und es gab eigentlich auch keine. Aber...
Am 1. Brett spielte der an Nr. 1 gesetzte Constantin Vogel gegen unser 13-jähriges Talent Phuc Nhat Nguyen, gesetzt an Nr. 46. Und trotz des großen Unterschiedes von über 600 (!!) DWZ wurde es eine sehr spannende und über eine lange Zeit offene Partie. Nach einer Reihe von Abtauschaktionen entstand ein Endspiel mit Läuferpaar gegen Springerpaar, wobei Constantin Vogel mit den schwarzen Steinen das Läuferpaar besaß, dafür einen Minusbauer. Es gelang dann dem Weißen, einen Läufer gegen einen Springer zu tauschen, allerdings konnte er nicht verhindern, dass der schwarze König in die Stellung eindrang. Damit wurde es für den Weißen zunehmend schwieriger, seine Stellung zusammen zu halten und am Ende entschied ein Zugzwang (gegen einen Spieler von Zugzwang ...) das Spiel Zugunsten von Schwarz. Trotz der Niederlage eine sehr gute Leistung von Phuc Nhat, auf die er aufbauen kann.
Was viel noch auf? Es gab fast nur die zu erwartenden Resultate - die stärkeren Spieler setzetn sich beinahe ausnahmslos durch. Lediglich Tom Lübke (Brett 22 gegen Sibylle Guder) gelang es, der fst 500 DWZ Punkte stärker notierten Gegnerin ein Remis abzutrotzen. Dabei wurde an den Brettern teilweise bis zum endgültigen Matt gekämpft. Und schön anzusehen war an an Brett 8, wie Karelle Bolon die Stärke ihres Trumes auf dem Feld e4 demonstrierte, der quasi das gesamte Brett unter Kontrolle hatte und nicht nur verteidigte, sondern auch direkt eine entscheidende Rolle bei dem folgenden Matt spielte.
Es folgte noch g5-g6, wonach Schwarz den Bauern tauchte und noch ein "Racheschach" gab, eher er durch Dh7 und Dh8 mattgesetzt wurde.
Warten wir mal auf die Runde 2.